Nika

Nika, 70+, Thörishaus
Fliegt seit 2006
Thermikpilotin
2006 – 2009: Alpha 3 – Advance
2009 – 2012: Arcus 6 – Swing
2012 – 2015: Alpha 6 – Advance
2015 – 2020 Epsilon 7 – Advance
2021 – Heute: Symphonia – Phi
Geschichte und Leidenschaft
- Seit wann fliegst du, und was hat dich damals dazu bewegt, es auszuprobieren?
Ich war schon immer von diesem Sport fasziniert, seit seinen Anfängen in den 80er-Jahren. Als alleinerziehende Mutter habe ich den Schritt nicht gewagt. Als meine jüngste Tochter 20 wurde, haben mir meine Kinder einen Tandemflug geschenkt, und diese Erfahrung hat mich mit dem Flugvirus angesteckt. Ich meldete mich in der Flugschule an, machte 2006 das Brevet ich war also bereits 58 Jahre alt.
- Was fasziniert dich bis heute an diesem Sport?
Ich liebe das Gefühl, mit der Luft, der Stille und der Freiheit zu spielen. Das Wetter studieren, das Gelände analysieren, den Wind spüren, die Position der Sonne berücksichtigen – all diese Faktoren beeinflussen einen Flug, und genau das fasziniert mich. Bevor ich Kniearthrose bekam, war ich oft in den Bergen unterwegs. Knieprobleme bedeuteten eigentlich den Abschied von den Bergen. Doch dank dem Gleitschirmfliegen konnte ich zurückkehren.
Erfahrung und Entwicklung
- Das Gleitschirmfliegen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Wie hast du diese Entwicklung erlebt?
Die Schirme sind heute einfacher zu kontrollieren und sicherer geworden. Die Ausbildung bis zum Erwerb des Brevets ist vielfältiger, es gibt vielfältige, ausgezeichnete Hilfsmittel für den Flug , wie zum Beispiel neue Varios, Webseiten, Wetter Apps).
- Gibt es einen Moment in der Luft, der dich besonders geprägt hat?
Ich habe mehrere Momente erlebt, die mich besonders geprägt haben. Der erste war ganz am Anfang meiner Ausbildung, als ich zum ersten Mal mit 1000 Metern Luft unter mir flog. Auch mein erstes Dünen Soaring am Meer bleibt ein unvergessliches Erlebnis. Ein weiterer besonderer Moment war das Fliegen in Teneriffa vom Rand des Vulkankraters bis ans Meer, während einer Reise, die Andy organisiert hat.
- Wie hat sich dein Fliegen im Laufe der Zeit verändert?
Ich kann sagen, dass ich zwei Flugphasen erlebt habe. In den ersten Jahren gewann ich immer mehr Vertrauen in der Luft, fühlte mich sicherer und sammelte wertvolle Erfahrung. Ich schaue heute genauer auf Wind, Sonne, Wolken und Gelände. In den letzten fünf Jahren haben Kondition und Ausdauer abgenommen, die Flüge werden kürzer, die ausgewählten Startplätze einfacher. Die Freude am Fliegen aber ist bis jetzt geblieben!
- Manche glauben, Gleitschirmfliegen sei ein Sport für junge Menschen. Was würdest du ihnen sagen?
Gleitschirmfliegen ist kein Sport, der nur für Junge reserviert ist. Mit zunehmendem Alter gibt es jedoch einige Faktoren, die man berücksichtigen sollte. Es ist wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und die eigene körperliche und mentale Verfassung richtig einzuschätzen. Man sollte sein Alter akzeptieren, sich erreichbare Ziele setzen, und mehr Zeit einrechnen, um Neues zu lernen. Kritikfähig zu bleiben ist wichtig, denn es gehört dazu, dass jetzt jüngere Personen uns korrigieren und uns etwas beibringen.
Verbindung zu Flugbasis und Air Base Flyers
- Wie hast du Andy und Flugbasis kennengelernt?
Ich bin ihm zum ersten Mal bei einem Notschirmwerfen im August 2008 begegnet, das er perfekt leitete. Als Andy 2012 seine eigene Schule gegründet hatte und Reisen anbot, habe ich mich bei ihm für die “Schweizer Woche” angemeldet. Seither war ich über 20-mal mit ihm auf Gleitschirmreise und habe an zwei Sicherheitstrainings teilgenommen.
- Hast du deinen nächsten Gleitschirmtrip mit Flugbasis schon geplant?
Ja, ich habe geplant, die Schweizer Woche im August zu besuchen, und ich die Reise nach Calpe diesen Herbst mitmachen.
- Du bist auch Mitglied bei den Air Base Flyers und nimmst regelmässig an Events teil. Was bedeutet dir dieser Club?
Ich bin seit 2014 Mitglied der ABF, ich mag die Vielfalt in diesem Club, die Offenheit, das tolle Miteinander. Junge und Ältere, Wettkampfpiloten und Gelegenheitsflieger, einige sind eher Acropiloten, andere fliegen mit dem Paramotor. Der Club organisiert viele tolle Events. Heute kann ich zwar nicht mehr an den organisierten H&F teilnehmen, aber ich helfe gerne an den Tagen der offenen Tür und bin beim Clubhöck dabei. Auch das Notschirmwerfen und das Clubfest sind Anlässe, die ich nicht verpassen möchte.
- Gibt es ein besonderes Event oder Erlebnis mit den ABF, das dir in Erinnerung geblieben ist?
Bei einem Flug im Jura, organisiert von Pascal, flog ich zum ersten Mal auf der Nord-Seite des Juras. Die Stimmung in der Luft am späten Nachmittag war einfach magisch – eine bleibende Erinnerung. Clubfest 2021: Reto hatte angekündigt, dass es der perfekte Tag sei, um den See vom Niederhorn nach Spiez zu überqueren. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Aber o jee, ich merkte schnell dass ich mit meinem etwas älteren Gleitschirm mit einer ziemlich schlechteren Gleitzahl unterwegs war als die anderen. Trotzdem schaffte ich es gut nach Spiez– und kaufte kurz danach bei Andy einen neuen Schirm!